Heizen wird teurer: Neue Erhöhung der CO2-Steuer kommt 2026

Das Heizen mit Gas- oder Ölheizungen wird ab kommendem Jahr erneut teurer. Grund ist die neuerliche Erhöhung des CO2-Preises bzw. der CO2-Steuer ab 2026. Alle Details findet man hier auf Finanz.de.

14.10.2025, 07:00 Uhr, von (Finanzen)
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Ab 2026 müssen Millionen Haushalte in Deutschland mit höheren Heizkosten rechnen. Grund ist der deutlich steigende CO2-Preis für fossile Brennstoffe. Nach Angaben des Bundesumweltministeriums wird der Preis für den Ausstoß von Kohlendioxid im kommenden Jahr auf bis zu 65 Euro pro Tonne angehoben – ein Plus von rund 18 Prozent gegenüber 2025. Betroffen sind vor allem Eigentümer und Mieter von Gebäuden, die mit Öl oder Gas heizen.

Was hinter der CO2-Abgabe steckt

Die CO2-Bepreisung wurde 2021 eingeführt, um klimafreundliches Heizen zu fördern und den Umstieg auf erneuerbare Energien finanziell attraktiver zu machen. Grundlage ist das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG), das eine schrittweise Verteuerung fossiler Brennstoffe vorsieht.

Während der Preis bislang staatlich festgelegt wurde, soll ab 2027 ein europäischer Emissionshandel (ETS II) greifen. Dann wird der CO2-Preis marktabhängig bestimmt – was nach Einschätzung von Experten zu weiteren Kostensteigerungen führen dürfte.

Die Einnahmen aus der Abgabe fließen in den Klima- und Transformationsfonds. Damit werden unter anderem der Heizungstausch, Gebäudesanierungen, Elektromobilität und andere Klimaschutzmaßnahmen finanziert.

Was Haushalte 2026 zahlen müssen

Der aktuelle CO2-Preis liegt 2025 bei 55 Euro je Tonne. 2026 steigt er auf bis zu 65 Euro.
Das bedeutet konkret:

  • Gasheizung:
    Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden steigen die CO2-Kosten von rund 237 Euro auf bis zu 311 Euro.
    Für ein energieeffizientes Haus mit 6.500 kWh Verbrauch liegen die Kosten zwischen 85 und 101 Euro.
  • Ölheizung:
    Bei einem Jahresverbrauch von 2.000 Litern Heizöl erhöhen sich die CO2-Kosten von 350 auf bis zu 412 Euro.
    In gut sanierten Gebäuden mit etwa 650 Litern Verbrauch liegen sie zwischen 113 und 134 Euro.

Damit bleibt Heizen mit fossilen Energien ein teures Unterfangen – trotz leicht gesunkener Energiepreise im Jahr 2025.

Wer zahlt – Mieter oder Vermieter?

Seit 2023 gilt ein Stufenmodell zur Aufteilung der CO2-Kosten. Je schlechter der energetische Zustand eines Gebäudes, desto größer ist der Anteil, den Vermieter tragen müssen.

  • Bei energetisch schlechten Häusern übernehmen Eigentümer bis zu 95 Prozent der CO2-Kosten.
  • In gut gedämmten Gebäuden können dagegen bis zu 100 Prozent der Kosten auf Mieter umgelegt werden.

Grundlage ist der CO2-Ausstoß pro Quadratmeter Wohnfläche. Die Werte finden sich in der Heizkostenabrechnung oder in der Brennstoffrechnung des Energieversorgers.

Heizkostenabrechnung prüfen – so geht’s

Mieter sollten ihre Abrechnung genau prüfen. In Gebäuden mit Zentralheizung müssen Vermieter ihren Anteil am CO2-Preis in der Abrechnung ausweisen und abziehen. Fehlt dieser Hinweis, dürfen Mieter ihre Heizkosten pauschal um drei Prozent kürzen.

Wer selbst einen Gas- oder Ölvertrag hat (zum Beispiel bei Etagenheizungen), muss den Vermieteranteil selbst berechnen und einfordern. Wichtig sind Belege über Verbrauch, CO2-Emissionen und Kosten – diese müssen vom Energieversorger ausgewiesen werden.

Was ab 2027 auf Verbraucher zukommt

Ab 2027 endet die feste Preisbindung. Dann gilt der europäische Emissionshandel ETS II, bei dem der Preis durch Angebot und Nachfrage entsteht. Fachleute des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung rechnen bis 2030 mit CO2-Preisen zwischen 107 und 141 Euro je Tonne – möglicherweise sogar darüber hinaus.

Damit drohen mittelfristig deutlich höhere Heizkosten, insbesondere für Haushalte mit älteren Öl- oder Gasheizungen. Experten raten daher, frühzeitig über energetische Sanierungen oder den Wechsel auf erneuerbare Heizsysteme nachzudenken.

Fazit

Der CO2-Preis macht das Heizen 2026 spürbar teurer. Mieter und Eigentümer sollten ihre Heizkostenabrechnungen genau prüfen und wissen, wie die Kosten verteilt werden. Langfristig führt kein Weg daran vorbei, fossile Heizungen schrittweise durch klimafreundlichere Alternativen zu ersetzen – sonst drohen mit dem Emissionshandel ab 2027 noch höhere Belastungen.

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aktualisiert: 14.10.2025, 07:00 Uhr
Autor: Daniel Herndler
Chef-Redakteur | Finanzen, Steuern, Wirtschaft, Arbeitnehmer
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