Neue Entlastung ab 2026: Hunderte Euro für Arbeitnehmer möglich
Durch die Erhöhung der Pendlerpauschale steigt die steuerliche Entlastung für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab 2026 deutlich an. Mehrere Hundert Euro sind möglich. Alle Details findet man hier auf Finanz.de.
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Ab 2026 steigt die Pendlerpauschale spürbar – und für viele Beschäftigte bedeutet das mehrere Hundert Euro Steuerersparnis pro Jahr. Doch ausgerechnet jene, die am wenigsten verdienen, profitieren nicht. Das liegt nicht an bürokratischen Details, sondern an der Logik des Steuersystems.
Die Bundesregierung will den Weg zur Arbeit ab dem 1. Januar 2026 steuerlich besser fördern. Künftig sollen bereits ab dem ersten Kilometer 38 Cent pro Entfernungskilometer gelten. Der höhere Satz galt bislang erst ab dem 21. Kilometer, während die ersten 20 Kilometer mit 30 Cent angesetzt wurden. Die Reform ist Teil der Koalitionsvereinbarungen von CDU, CSU und SPD und wurde im September im Bundeskabinett beschlossen. Es fehlt noch die Zustimmung des Bundesrats – die Länder verlangen, dass der Bund die Mehrkosten vollständig übernimmt.
Entlastung steigt spürbar an
Das Bundesfinanzministerium hat bereits vorgerechnet, wie stark die Entlastung ausfallen kann. Bei fünf Kilometern Arbeitsweg steigt der absetzbare Betrag um 88 Euro pro Jahr. Bei zehn Kilometern sind es 176 Euro, bei 20 Kilometern 352 Euro zusätzlich. Anspruch auf den steuerlichen Abzug haben grundsätzlich alle Berufstätigen, unabhängig vom genutzten Verkehrsmittel. Die Berechnung erfolgt immer auf Basis der kürzesten Straßenverbindung.
Doch der steuerliche Effekt tritt nicht automatisch ein. Beschäftigte profitieren nur, wenn ihre gesamten Werbungskosten oberhalb des Arbeitnehmer-Pauschbetrags von derzeit 1230 Euro liegen. Wer darunter bleibt, spürt die Änderung nicht – selbst wenn die Pendlerpauschale steigt.
Damit geht eine zentrale Gruppe leer aus: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit niedrigem Einkommen. Wer so wenig verdient, dass keine Einkommensteuer anfällt, kann auch keine höheren Werbungskosten steuerlich geltend machen. Der ADAC weist außerdem darauf hin, dass die Pauschale bei den meisten Arbeitnehmern weiterhin gedeckelt bleibt: Bis zu 4500 Euro sind absetzbar, außer bei nachgewiesener Nutzung des eigenen Autos über größere Distanzen.
Kritik an Erhöhung der Pendlerpauschale
Umweltverbände kritisieren die geplante Änderung seit Wochen. „Dass Menschen mit geringem Einkommen kaum oder gar nicht profitieren, liegt schlicht daran, dass sie keine Einkommensteuer zahlen“, sagt Jens Hilgenberg vom Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland. Die Reform stärke aus seiner Sicht vor allem mittlere und höhere Einkommen und sei damit sozial unausgewogen.
Trotz der Kritik ist die Pendlerpauschale ein Masseninstrument. Rund 14 Millionen Menschen nutzten sie 2020 laut Statistischem Bundesamt. Der politische Druck, sie zu erhöhen, resultiert aus steigenden Mobilitätskosten und längeren Arbeitswegen. Ob der Bundesrat die Reform passieren lässt, hängt nun vor allem von der Finanzierungsfrage ab. Klar ist aber schon jetzt: Für viele Beschäftigte bringt die Neuregelung 2026 spürbare Entlastung. Für Niedrigverdiener verändert sich dagegen nichts.
Mehr Informationen: Pendlerpauschale


