Ab 2026: Viele sind betroffen - Einkommen sinken durch höhere Abgaben
Für Besserverdiener sollen ab 2026 die Renten- und Krankenversicherung teurer werden. Dadurch sinken die Netto-Einkommen. Alle Details findet man hier auf Finanz.de.

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Gutverdiener in Deutschland müssen sich auf höhere Abgaben einstellen: Ab Januar 2026 steigen die Beitragsbemessungsgrenzen für Renten- und Krankenversicherung deutlich. Damit wird ein größerer Teil des Einkommens beitragspflichtig – das Nettoeinkommen schrumpft. Die Bundesregierung billigte am Mittwoch, 8. Oktober, die entsprechende Sozialversicherungs-Rechengrößenverordnung 2026.
Was sich 2026 ändert
Laut Verordnungsentwurf des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) werden die Rechengrößen jedes Jahr an die Lohnentwicklung angepasst. Die Grundlage für 2026 ist die positive Einkommensentwicklung des Vorjahres – rund 5,2 Prozent mehr Bruttolohn im Jahr 2024.
Die Folge: Die Beitragsbemessungsgrenzen steigen kräftig – also jene Einkommensobergrenzen, bis zu denen Arbeitnehmer Sozialabgaben zahlen müssen. Alles, was über dieser Grenze verdient wird, bleibt beitragsfrei.
Im Detail sieht das so aus:
- Rente nversicherung: Die Bemessungsgrenze steigt von 8.050 Euro auf 8.450 Euro monatlich. Einkommen bis zu diesem Betrag wird 2026 mit Beiträgen zur Rentenversicherung belegt.
- Gesetzliche Krankenversicherung (GKV): Auch hier wird die Bemessungsgrenze angehoben – von 5.512,50 Euro auf 5.812,50 Euro monatlich.
- Versicherungspflichtgrenze: Wer über dieser Grenze verdient, darf in die private Krankenversicherung wechseln. Diese Schwelle steigt ab 2026 von 6.150 Euro auf 6.450 Euro brutto im Monat.
Was bedeutet das für Arbeitnehmer?
Für Beschäftigte mit Einkommen oberhalb der neuen Grenzen wird der Abzug für Sozialversicherungsbeiträge spürbar steigen. Wer zum Beispiel 8.500 Euro im Monat verdient, zahlt 2026 auf 400 Euro mehr Rentenversicherungsbeitrag als bisher.
Laut Berechnungen des Bundes der Steuerzahler könnte das für Spitzenverdiener eine Mehrbelastung von bis zu 400 Euro im Jahr bedeuten. Besonders betroffen sind Angestellte in Großstädten und leitende Fachkräfte, deren Einkommen über den bisherigen Grenzen liegt.
Schon im September hatte Dennis Radtke (CDU), Chef der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Deutschlands, gewarnt: „Da sich zudem eine Erhöhung der Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung abzeichnet, könnte die Maßnahme manche Bürger gleich doppelt treffen.“
Ab wann gilt man als Gutverdiener?
Im Zusammenhang mit den Sozialversicherungsgrenzen werden Personen als Gutverdiener bezeichnet, deren Einkommen oberhalb der jeweiligen Bemessungsgrenze liegt.
- In der Krankenversicherung sind das ab 2026 alle, die mehr als 5.812,50 Euro brutto im Monat verdienen.
- In der Rentenversicherung gilt die Grenze bei 8.450 Euro brutto monatlich.
Wer darüber liegt, zahlt den Höchstsatz – der Beitrag steigt also nicht weiter mit dem Einkommen. Gleichzeitig können solche Beschäftigten durch die neue Versicherungspflichtgrenze leichter in eine private Krankenversicherung wechseln, sofern sie dort bleiben möchten.
Fazit: Mehr Abgaben für hohe Einkommen
Mit der Anpassung der Rechengrößen sorgt die Regierung für eine stabile Finanzierung der Sozialversicherungen, belastet jedoch Gutverdiener stärker. Während Gering- und Normalverdiener kaum betroffen sind, müssen Beschäftigte mit hohen Bruttogehältern ab 2026 mehr Renten- und Krankenversicherungsbeiträge leisten – und behalten entsprechend weniger Netto vom Brutto.
Ob es zu weiteren Entlastungen, etwa durch die geplante Steuersenkung für mittlere Einkommen ab 2027, kommt, bleibt abzuwarten.

Mehr Informationen: Sozialversicherungsbeiträge
