Pflegegeld ab 2026 - Keine Erhöhung, Reform soll aber kommen

Das Pflegegeld soll für das Jahr 2026 nicht automatisch erhöht werden. Eine Reform ist dennoch geplant. Alle Details findet man hier auf Finanz.de.

07.10.2025, 07:00 Uhr, von (Finanzen)
Pflege
Bildquelle: Finanz.de (Montage) / Pflege
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Ab dem Jahr 2026 bleibt das Pflegegeld in Deutschland auf dem aktuellen Stand. Nach der Anhebung um 4,5 Prozent zum Jahresbeginn 2025 sieht das Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz (PUEG) keine automatische Erhöhung vor. Die nächste gesetzlich vorgesehene Anpassung erfolgt erst 2028. Gleichzeitig mehren sich Anzeichen, dass die Bundesregierung grundlegende Änderungen in der Pflegefinanzierung vorbereitet – darunter die mögliche Streichung des Pflegegrads 1.

Pflegegeld bleibt stabil – Entlastungsbudget gilt weiter

Das Pflegegeld für die häusliche Pflege beträgt seit 2025 unverändert

  • 347 Euro bei Pflegegrad 2,
  • 599 Euro bei Pflegegrad 3,
  • 800 Euro bei Pflegegrad 4 und
  • 990 Euro bei Pflegegrad 5.

Personen mit Pflegegrad 1 erhalten weiterhin kein Pflegegeld, profitieren aber vom monatlichen Entlastungsbetrag von bis zu 131 Euro, der seit 2025 für alle Pflegegrade gilt. Auch das gemeinsame Entlastungsbudget von bis zu 3.539 Euro pro Jahr – eingeführt zur flexibleren Nutzung von Verhinderungs- und Kurzzeitpflege – bleibt 2026 bestehen.

Koalition plant neue Strukturreformen

Seit dem Regierungswechsel 2025 hat die schwarz-rote Koalition unter Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) und Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) eine umfassende Pflegereform angekündigt. Eine Bund-Länder-Kommission soll bis 2026 Vorschläge zur Sicherung der Finanzierung und zur Begrenzung der Eigenanteile in stationären Einrichtungen vorlegen.

Zentraler Bestandteil ist die Prüfung eines „Familienpflegegelds“, das pflegende Angehörige ähnlich wie das Elterngeld finanziell absichern soll. Diskutiert wird ein Lohnersatz in Höhe von etwa 65 Prozent des Nettoeinkommens, gedeckelt durch Mindest- und Höchstbeträge. Ein Starttermin ist noch offen, realistisch gilt ein Beginn frühestens im Laufe des Jahres 2026.

Pflegegrad 1 im Fokus – mögliche Einsparungen von 1,8 Milliarden Euro

Besonders kontrovers wird derzeit über den möglichen Wegfall des Pflegegrads 1 diskutiert. Nach Medienberichten prüft die Bundesregierung, diese Stufe zu streichen, um die Sozialpflegeversicherung kurzfristig zu entlasten. Betroffen wären rund 860.000 Menschen, die bislang Anspruch auf den 131-Euro-Entlastungsbetrag und weitere Zuschüsse, etwa für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen, haben.

Laut Berechnungen des RWI – Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung könnte der Staat dadurch jährlich rund 1,8 Milliarden Euro sparen. Sozialverbände und die SPD-Fraktion warnen jedoch vor einer „massiven sozialen Schieflage“. Das Bundesgesundheitsministerium verweist darauf, dass es sich um eine laufende Prüfung ohne politische Entscheidung handele.

Finanzdruck auf die Pflegeversicherung wächst

Trotz politischer Zusagen, die Beiträge in Kranken- und Pflegeversicherung stabil zu halten, warnt das Bundesgesundheitsministerium vor einer Finanzierungslücke von mindestens zwei Milliarden Euro im Jahr 2026. Der GKV-Spitzenverband kritisiert, dass die kurzfristige Finanzierung über Bundesdarlehen keine nachhaltige Lösung sei. Ob die Lücke über Steuerzuschüsse, Einsparungen oder strukturelle Reformen geschlossen wird, ist offen.

Ausblick: 2026 ohne Erhöhung – Weichen für 2028 gestellt

Für Pflegegeld-Empfänger bleibt 2026 alles beim Alten: Die 2025 erhöhten Sätze gelten fort, ebenso der monatliche Entlastungsbetrag und das Jahresbudget. Entscheidend für die Zukunft der Pflegefinanzierung werden die geplanten Reformen – insbesondere, ob der Pflegegrad 1 bestehen bleibt und ob ein Familienpflegegeld tatsächlich eingeführt wird.

Bis zur Vorlage konkreter Gesetzesentwürfe gilt damit der Status quo. Pflegebedürftige und Angehörige sollten die politische Entwicklung aufmerksam verfolgen – vor allem, wer aktuell Leistungen des Pflegegrads 1 erhält.

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Mehr Informationen: Pflegegeld

News in Finanzen
aktualisiert: 07.10.2025, 07:00 Uhr
Autor: Daniel Herndler
Chef-Redakteur | Finanzen, Steuern, Wirtschaft, Arbeitnehmer
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