Weniger Netto: So viel mehr sollen Beitragszahler ab 2026 zahlen
Besserverdiener sollen ab 2026 mehr für die Renten- und Krankenversicherung einzahlen. Die Sozialabgaben sollen erhöht werden. Wie sich das beim Einkommen bemerkbar machen wird, findet man hier auf Finanz.de.

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Wer in Deutschland überdurchschnittlich verdient, muss sich ab dem kommenden Jahr auf höhere Abzüge einstellen. Ab 1. Januar 2026 sollen die Beitragsbemessungsgrenzen in der Sozialversicherung steigen – mit spürbaren Folgen für Millionen Beschäftigte.
Höhere Grenzen bei Rente und Krankenkasse
Der vom Bundesarbeitsministerium vorgelegte Verordnungsentwurf sieht folgende Änderungen vor:
- Rente nversicherung: Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze von 8.050 auf 8.450 Euro monatlich.
- Gesetzliche Krankenversicherung (GKV):
- Beitragsbemessungsgrenze steigt von 5.512,50 auf 5.812,50 Euro pro Monat.
- Versicherungspflichtgrenze wird von 6.150 auf 6.450 Euro angehoben.
Einkommen oberhalb dieser Grenzen bleibt beitragsfrei. Bis dahin aber müssen Arbeitnehmer und Arbeitgeber Sozialabgaben leisten.
Mehrbelastung für Gutverdiener
Wie stark sich die Anpassungen auf den Geldbeutel auswirken, hat der Bund der Steuerzahler berechnet:
- 6.000 Euro brutto: rund 81 Euro weniger Netto im Monat.
- 9.500 Euro brutto: zusätzlich 33,70 Euro Abzüge pro Monat, aufs Jahr gerechnet etwa 400 Euro.
- Familie mit 4.000 Euro brutto: leichte Entlastung von rund 11 Euro im Monat.
- Alleinstehende mit 5.500 Euro brutto: Plus von etwa 12,42 Euro monatlich.
Die Belastung trifft also vor allem Besserverdiener, während mittlere Einkommen von kleineren Entlastungen profitieren können.
Kritik aus der Union
Dennis Radtke (CDU), Chef der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft, warnt vor doppelter Belastung: Neben den steigenden Bemessungsgrenzen zeichne sich auch eine Erhöhung der Zusatzbeiträge in der Krankenversicherung ab. „Das könnte viele Bürger gleich zweifach treffen“, so Radtke.
Hintergrund: Warum die Anpassung?
Die Bemessungsgrenzen werden jedes Jahr an die Lohnentwicklung angepasst. Ziel ist, dass die Finanzierung der Sozialversicherungen mit den steigenden Einkommen Schritt hält. Kritiker befürchten jedoch, dass die Beitragslast für Besserverdiener zunehmend steigt, während die Nettoentlastung für mittlere Einkommen kaum spürbar ist.
Mehr Informationen: Sozialversicherungsbeiträge
