Bürgergeld-Vergleich - So viel bekommt man je Wohnort
Bürgergeld im Vergleich: Wo Deutschlands Bedürftige am meisten erhalten – und warum. Der neue Atlas zeigt es. Alle Details findet man hier.

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Das Bürgergeld ist für knapp drei Millionen Haushalte in Deutschland eine zentrale finanzielle Stütze. Im Durchschnitt erhalten diese Bedarfsgemeinschaften laut aktueller Statistik der Bundesagentur für Arbeit 1.351 Euro pro Monat – und das, obwohl die Regelsätze seit Januar nicht offiziell erhöht wurden. Doch die Leistungen steigen trotzdem. Warum?
Hauptkostentreiber: Wohnen und Heizen
Der wesentliche Grund für den Anstieg liegt in den deutlich höheren Unterkunfts- und Heizkosten, die von den Jobcentern getragen werden. Im Durchschnitt sind das 662 Euro pro Bedarfsgemeinschaft – ein Plus von 19 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen sind größere Städte mit hohen Mietspiegeln.
Starkes Gefälle: Wer wo am meisten bekommt
Eine neue Auswertung zeigt, wie groß die Unterschiede zwischen Regionen ausfallen:
Region | Durchschnittliche Leistung pro Haushalt |
---|---|
Main-Taunus-Kreis | 1.566 Euro |
Hamburg | 1.551 Euro |
Groß-Gerau | 1.543 Euro |
Darmstadt | 1.514 Euro |
Schmalkalden-Meiningen | 1.096 Euro |
Saale-Holzland-Kreis | 1.099 Euro |
Bamberg | 1.102 Euro |
Bautzen | 1.107 Euro |
Die Differenz: rund 470 Euro monatlich, maßgeblich bedingt durch die variierenden Mietkosten. Die ganze Karte des BILD-Bürgergeld-Atlas findet man hier auf bild.de.
Besonders groß: Unterschiede bei Familien
Beispielhafte Extreme:
- In Garmisch-Partenkirchen erhält ein Bürgergeld-Haushalt mit Kindern 1.691 Euro monatlich.
- In Hamburg liegt der Betrag bei 2.845 Euro – fast 1.200 Euro mehr.
Erklärung: In Hamburg werden für Paare mit Kindern 1.476 Euro an Unterkunftskosten übernommen, in Garmisch lediglich 461 Euro.
Ein Blick auf die Haushaltsgrößen
Haushaltsgröße | Durchschnittliche Unterkunftskosten |
---|---|
Single | 492 Euro |
4-Personen-Haushalt | 884 Euro |
Auch hier zeigt sich: Je mehr Personen im Haushalt leben, desto höher die Leistungen.
Was plant die neue Regierung?
Die neue Bundesregierung aus CDU und SPD will das Bürgergeld grundlegend reformieren. Sozialministerin Bärbel Bas (SPD) kündigte im Bundestag an, härter gegen Sozialleistungsmissbrauch vorzugehen. Wer arbeiten könne, solle dazu auch stärker verpflichtet werden.
Während Bürgergeld-Bezieher in teuren Regionen wie Hamburg oder dem Rhein-Main-Gebiet deutlich mehr Geld bekommen als in ländlichen Gebieten wie Thüringen oder Sachsen, ist klar: Die regionalen Unterschiede entstehen vor allem durch die Wohnkosten. Eine Reform des Systems könnte künftig auch hier ansetzen – etwa durch regionalisierte Regelsätze oder gedeckelte Mietobergrenzen. Bis dahin gilt: Wer wenig hat, bekommt unterschiedlich viel – je nachdem, wo er wohnt.

Mehr Informationen: Bürgergeld
