Zahlen zu Renten-Beiträgen: Ab welchem Einkommen gelten Rentner als arm?

Neue Zahlen zeigen, dass rund 9,2 Millionen Deutsche zu wenig für eine sichere Rente verdienen. Ab wann man in der Altersrente als arm gilt findet man hier auf Finanz.de.

23.11.2025, 07:00 Uhr, von (Finanzen)
Rentner
Bildquelle: Finanz.de (Montage) / Rentner
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In Deutschland verdienen Millionen Menschen trotz Vollzeitstelle so wenig, dass ihnen im Alter Armut droht. Nach neuen Daten der Bundesregierung betrifft das rund 9,2 Millionen Beschäftigte. Entscheidend ist die Höhe des Einkommens: Ab welchem Gehalt die Gefahr der Altersarmut real wird, lässt sich relativ eindeutig beziffern.

Nach Berechnungen der Linken im Bundestag sind rund 3.300 Euro brutto im Monat notwendig, um nach 45 Beitragsjahren eine Rente oberhalb der Armutsgrenze zu erreichen. Diese Grenze liegt derzeit bei 1.378 Euro netto. Wer weniger verdient, riskiert, im Ruhestand auf ergänzende Leistungen angewiesen zu sein. Private Vorsorge ist in den Zahlen nicht berücksichtigt.

Die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des Linken-Politikers Dietmar Bartsch zeigt das Ausmaß des Problems. Etwa 40 Prozent der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten verdienen weniger als 3.500 Euro monatlich. Rund 4,6 Millionen liegen sogar unter 2.750 Euro. Für diese Gruppe reicht die gesetzliche Rente rechnerisch nicht aus, um Armut zu vermeiden.

Bartsch spricht von einem strukturellen Lohnproblem. Der Armutsbericht 2025 des Paritätischen Gesamtverbands bestätigt die Entwicklung: Rund 13 Millionen Menschen leben in Deutschland in Einkommensarmut, besonders häufig Alleinerziehende, Alleinlebende und Menschen ab 65. Die Inflation verschärft die Lage weiter. Real steht Betroffenen heute weniger Geld zur Verfügung als noch vor vier Jahren.

Frauen trifft das Defizit besonders hart. Ihre Rentenansprüche liegen im Durchschnitt gut 31 Prozent unter denen von Männern. Für viele ist ein Einkommen unterhalb von 3.500 Euro eine nahezu sichere Eintrittskarte in die Altersarmut. Daran ändern auch nominal gestiegene Armutsgrenzen nichts. Die reale Kaufkraft sinkt.

Der Alterssicherungsbericht 2024 des Bundesarbeitsministeriums zeigt, wie stark die gesetzliche Rente an Bedeutung verliert. Bei den über 65-Jährigen deckt sie im Schnitt nur noch 53 Prozent des vorherigen Bruttoeinkommens ab. Der Rest muss über Betriebsrenten, private Vorsorge oder Weiterarbeit geschlossen werden. Der steigenden Minijob-Grenze ab 2026 kommt dabei besondere Bedeutung zu, weil Rentner damit etwas mehr hinzuverdienen können.

Regionale Unterschiede drängen sich ebenfalls auf. In Ostdeutschland verdienen 60 Prozent der Vollzeitbeschäftigten weniger als 3.500 Euro, fast ein Drittel kommt nicht einmal auf 2.750 Euro. In Hamburg betrifft das nur 15 Prozent der Beschäftigten. Baden-Württemberg weist bundesweit den niedrigsten Anteil an Geringverdienern unterhalb von 3.500 Euro auf.

Die Zahlen zeichnen ein deutliches Bild: Die gesetzliche Rente allein wird für große Teile der Bevölkerung nicht reichen. Wer heute deutlich unterhalb der Grenze von rund 3.300 Euro brutto verdient, muss ohne zusätzliche Vorsorge mit erheblichen Risiken im Alter rechnen.

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News in Finanzen
aktualisiert: 24.11.2025, 07:00 Uhr
Autor: Daniel Herndler
Chef-Redakteur | Finanzen, Steuern, Wirtschaft, Arbeitnehmer
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