Teurer Strom: Bürgergeld-Bezieher müssen bis zu 147 Euro extra zahlen
Viele Bürgergeld-BezieherInnen müssen trotz Pauschale Mehrkosten für ihren Strom leisten. Ein Bundesländer-Vergleich zeigt, wo es derzeit am teuersten ist. Alle Details findet man hier auf Finanz.de.

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Trotz gesunkener Energiepreise bleibt Strom für viele Haushalte in Deutschland teuer. Besonders betroffen sind Bürgergeldempfänger, deren staatliche Pauschale für Energiekosten oft nicht ausreicht. Eine neue Analyse zeigt, wo die Lücken am größten sind – und in welchem Bundesland Leistungsempfänger sogar günstiger wegkommen. Das berichtet u.a. der Münchner Merkur.
Pauschale bleibt 2026 unverändert
Die Bundesregierung hat für das kommende Jahr keine Erhöhung der Regelsätze beim Bürgergeld vorgesehen. Begründet wird dies damit, dass die aktuell geltenden Sätze „höher liegen, als es die Neuberechnung für 2026 ergeben“ habe. Rein rechnerisch müssten die Regelsätze sogar sinken, was gesetzlich nicht zulässig ist. Damit bleibt die Strompauschale für Bürgergeldempfänger bei 45,70 Euro monatlich.
Tatsächliche Kosten oft höher
Laut Berechnungen des Vergleichsportals Verivox liegen die realen Ausgaben jedoch im Schnitt deutlich über diesem Betrag. Ein Einpersonenhaushalt mit einem Verbrauch von 1.500 Kilowattstunden zahlt demnach durchschnittlich 50,33 Euro pro Monat. Damit ergibt sich eine Lücke von 4,63 Euro im Monat oder rund 56 Euro im Jahr.
Zwar ist die Zusatzbelastung kleiner geworden – 2025 lag sie bei 74 Euro, 2024 sogar bei 129 Euro –, doch vollständig geschlossen ist die Versorgungslücke nicht.
Regionale Unterschiede
Besonders hoch sind die Mehrkosten in Hamburg. Hier zahlen Bürgergeldempfänger durchschnittlich 57,93 Euro im Monat, was einer jährlichen Belastung von 147 Euro über der Pauschale entspricht. Auch im Saarland (plus 101 Euro jährlich), in Baden-Württemberg (plus 98 Euro) und in Nordrhein-Westfalen (plus 80 Euro) liegen die Kosten deutlich über den staatlich vorgesehenen Sätzen.
Besser sieht es in den ostdeutschen Bundesländern aus. In Brandenburg beträgt die Differenz lediglich neun Euro im Jahr, in Sachsen 14 Euro und in Sachsen-Anhalt 18 Euro. Ein Sonderfall ist Bremen: Hier liegen die durchschnittlichen Stromkosten sogar 16 Euro unter der Pauschale.
Sparmöglichkeiten vorhanden
Trotz der Engpässe gibt es Wege, die Kosten zu senken. Wer regelmäßig den Anbieter wechselt, kann laut Verivox die Strompauschale sogar unterschreiten. Neukundenangebote ermöglichen Einpersonenhaushalten einen durchschnittlichen Tarif von 40,48 Euro pro Monat, also rund 64 Euro weniger als die Pauschale.
Darüber hinaus bieten Organisationen wie die Caritas kostenfreie Energiespar-Beratungen für einkommensschwache Haushalte an. Fachkräfte prüfen den Verbrauch vor Ort und stellen kostenlose Hilfsmittel wie Zeitschaltuhren oder LED-Leuchten zur Verfügung. Für Bürgergeldempfänger mit Schwerbehinderung gibt es zudem einen Anspruch auf fast 200 Euro Mehrbedarf.
Fazit
Während die Bürgergeld-Pauschale für Strom bundesweit einheitlich bleibt, zeigt sich in den Kosten ein deutliches Stadt-Land-Gefälle. In teuren Regionen müssen Leistungsempfänger weiter draufzahlen, während Bremen eine Ausnahme bildet. Wer aktiv nach günstigeren Tarifen sucht und Beratungsangebote nutzt, kann die Belastung zumindest abmildern.
Mehr Informationen: Bürgergeld
