Bis zu 2.000 Euro steuerfrei pro Monat - Neues Rentenmodell liegt vor

Die Aktivrente soll einen neuen Anreiz für den Hinzuverdienst und das Weiterarbeiten in der Rente schaffen. Bis zu 2.000 Euro sollen monatlich möglich sein - steuerfrei. Finanz.de kennt die Details.

03.09.2025, 07:00 Uhr, von (Finanzen)
Rente
Bildquelle: Finanz.de (Montage) / Rente
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Die Bundesregierung will ältere Menschen länger im Arbeitsleben halten – und setzt dabei auf die sogenannte Aktivrente. Ab dem 1. Januar 2026 sollen Ruheständler, die über die Regelaltersgrenze hinaus arbeiten, bis zu 2000 Euro monatlich steuerfrei hinzuverdienen können. Doch Ökonomen zweifeln am Nutzen.

Nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) würde die Reform den Staat rund 2,8 Milliarden Euro jährlich kosten. Die Forscher bezweifeln allerdings, dass das Modell tatsächlich zusätzliche Arbeitskräfte mobilisiert. Studien zeigten, dass Freude an der Arbeit und soziale Kontakte meist wichtiger seien als finanzielle Anreize, erklärt IW-Rentenexpertin Ruth Schüler. Zudem kehrten Menschen, die einmal im Ruhestand seien, nur selten in den Beruf zurück.

Das eigentliche Problem liege darin, dass viele Beschäftigte bereits vor Erreichen der Regelaltersgrenze aus dem Erwerbsleben ausscheiden. „Anreize, länger bis zum regulären Rentenbeginn durchzuhalten, wären wirksamer als Steuererleichterungen für diejenigen, die ohnehin weitermachen“, heißt es vom IW.

„Freiwilliges Angebot“

Bundeskanzler Friedrich Merz hält dennoch an der Aktiv Rente fest. Im ZDF-Sommerinterview betonte er, die Maßnahme sei ein freiwilliges Angebot: „Wir müssen die Lebensarbeitszeit verlängern – und das gilt besonders für diejenigen, die es können und wollen.“ Er sei optimistisch, dass es ohne Zwang gelingen könne.

Parallel plant die Regierung, das sogenannte Vorbeschäftigungsverbot abzuschaffen. Bisher durften Rentner nach Ende ihres Arbeitsverhältnisses nicht befristet ohne Sachgrund im selben Unternehmen weiterbeschäftigt werden – selbst Jahrzehnte später nicht. Die Neuregelung soll es ermöglichen, unkompliziert und rechtssicher über das Rentenalter hinaus tätig zu bleiben.

Hintergrund der Reform sind die demografischen Herausforderungen: steigende Lebenserwartung, sinkende Geburtenzahlen und eine alternde Gesellschaft. Damit wächst der Druck auf das Rentensystem, das auch künftig verlässlich den Lebensunterhalt sichern soll.

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aktualisiert: 03.09.2025, 07:00 Uhr
Autor: Daniel Herndler
Chef-Redakteur | Finanzen, Steuern, Wirtschaft, Arbeitnehmer
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