Rentenerhöhung ab Juli: Viele verlieren durch höhere Pflegeversicherung

Die Rentenerhöhung ab Juli 2025 liegt bei 3,74 Prozent. Gleichzeitig verlieren viele Rentner jedoch aufgrund der Erhöhung des Pflegebeitrags Geld. Dieser wird einmalig 4,8 Prozent ausmachen. Alle Details findet man hier auf Finanz.de.

26.06.2025, 07:00 Uhr, von (Finanzen)
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Zum 1. Juli 2025 steigen die gesetzlichen Renten in Deutschland um 3,74 Prozent. Für Millionen Ruheständler ist das auf den ersten Blick eine erfreuliche Nachricht – doch in der Realität kommt davon teils weniger oder nichts an. Der Grund: ein einmaliger Pflegeversicherungs-Nachschlag schmälert das Juli-Plus deutlich – bei manchen Rentnern sogar vollständig. Das berichten auch Plattformen, wie u.a. gegen-hartz.de.

Hintergrund: Beitragserhöhung mit Verzögerung

Bereits seit dem 1. Januar 2025 gilt ein neuer Beitragssatz zur Pflegeversicherung. Er stieg von 3,4 auf 3,6 Prozent – für Kinderlose sogar auf 4,2 Prozent. Während Angestellte davon nur die Hälfte tragen, müssen Rentner den vollen Beitrag selbst bezahlen.

Da die IT-Systeme der Deutschen Rentenversicherung (DRV) die Umstellung nicht rechtzeitig verarbeiten konnten, wurde die Nachzahlung gestundet – bis Juli 2025. Nun zieht die DRV die fehlenden 0,2 Prozentpunkte für sechs Monate auf einmal ein. Diese Belastung schlägt sich bei vielen erstmals jetzt sichtbar auf dem Konto nieder.

Was bedeutet das konkret?

Beispielrechnung bei 1.000 Euro Bruttorente:

  • Nachzahlung (6 Monate × 0,2?%): 12 Euro
  • Bemessung erfolgt auf die nun erhöhte Juli- Rente , was die Nachzahlung leicht überhöht erscheinen lässt.

Unterschiede je nach Familienstand:

  • Kinderlose Rentner: zahlen im Juli 5,4?%, danach wieder 4,2?%
  • Eltern mit 2 Kindern unter 25: im Juli 4,3?%, ab August 3,1?%
  • Pensionierte Beamte: Anteil liegt bei 2,4?% im Juli, ab August 1,8?%

Die Regelung trifft auch Neurentner, die vor Juli noch gar keinen Pflegebeitrag gezahlt haben, trotzdem aber die volle Nachzahlung leisten müssen. Experten halten das für rechtlich bedenklich, weisen aber auf hohen Aufwand und geringe Erfolgsaussichten bei Widersprüchen hin.

Warum fällt die Rentenerhöhung kaum ins Gewicht?

Weil der Pflegebeitrag auf die erhöhte Juli-Rente berechnet wird, mindert er den Zuwachs merklich. Im Schnitt kommen auf einen Rentner 12 bis 20 Euro Abzug, abhängig von Rentenhöhe und Kinderzahl. Bei kleinen Renten bleibt von der Erhöhung teils nur ein Minimalbetrag übrig – oder gar nichts.

Was man jetzt machen sollte:

  • Rentenbescheid prüfen – wie hoch ist der Pflegebeitrag?
  • Kontoauszug Juli/August vergleichen – wurde der Nachschlag im Juli erhoben und der Satz im August wieder gesenkt?
  • Bei Fehlern fristgerecht Widerspruch einlegen – innerhalb eines Monats nach Zugang des Bescheids.
  • Rücklagenbildung prüfen – denn weitere Beitragserhöhungen in den nächsten Jahren gelten als wahrscheinlich.

Die Rentenerhöhung im Juli wird durch die verspätete Pflegebeitragsanpassung erheblich relativiert. Was viele zunächst als Plus verbuchen, zeigt sich bei genauerem Hinsehen als Nullsummenspiel – oder sogar als leichter Verlust. Wer betroffen ist, sollte genau hinschauen – und ggf. seine Budgetplanung anpassen.

Die Pflegeversicherung wird zum wachsenden Belastungsfaktor im Alter – und eine echte Rentenerhöhung für viele damit zur Fata Morgana.

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News in Finanzen
aktualisiert: 26.06.2025, 07:00 Uhr
Autor: Daniel Herndler
Chef-Redakteur | Finanzen, Steuern, Wirtschaft, Arbeitnehmer
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